Manchmal verändern die kleinen Dinge das grosse Ganze. Der Lollipop-Moment.
Ein Lollipop-Moment ist kein spektakulärer Auftritt, keine Heldentat, kein Karrieresprung. Es ist der scheinbar unbedeutende Augenblick, in dem jemand durch ein paar Worte, eine Geste oder einen Blick das Leben eines anderen für immer verändert. Und genau diese Momente sind es, aus denen echtes Leadership besteht. Ein Artikel über Leadership und Lollipops.
Der Lollipop-Moment
Der Begriff stammt aus einer wahren Geschichte: Ein Student, Drew Dudley, verteilt am ersten Tag der Uni Lollipops an fremde Leute. Dabei bringt er einen verängstigten Neuankömmling mit einem lockeren Spruch zum Lachen – genau im Moment, als sie beschliessen wollte, alles hinzuschmeissen. Diese kurze Begegnung – die der Student selbst später gar nicht mehr erinnert – sorgt dafür, dass sie bleibt, neue Freunde findet, ihren Weg geht. Vier Jahre später bedankt sie sich bei ihm. Und erzählt, dass sie bis heute mit dem Typen zusammen ist, dem er den Lollipop gab und bat diesen an Sie weiterzureichen.
Ein Witz, ein Lächeln, ein Lollipop. Kein Plan, kein Coaching-Tool, kein Mastermind-Ansatz. Und doch: Transformation.
Was Coaches daraus lernen können
Coaches wollen oft grosse Dinge bewirken: Klarheit schaffen, Lebensläufe verändern, Visionen freilegen. Das ist ehrenwert – aber der wahre Zauber liegt oft in den kleinen Momenten. In einem aufrichtigen „Ich sehe dich“. In einem einfachen „Das klingt nach Mut“. In einem „Was du da gemacht hast, war stark.“
Coaches können Lollipop-Momente bewusst kreieren – nicht durch Strategie, sondern durch Präsenz. Indem sie zuhören. Echt reagieren. Eine ehrliche Rückmeldung geben, die hängen bleibt. Nicht jedes Gespräch muss ein Lebensplan sein. Manchmal reicht es, jemanden einen Zentimeter weiter in Richtung Selbstvertrauen zu schubsen.
Warum das so wichtig ist
Viele Menschen glauben, sie müssten erst „grösser“ werden, bevor sie sich Leader nennen dürfen. Dabei beginnt Führung genau hier: im Alltag, im Zwischenmenschlichen, im ganz Persönlichen. Coaches haben die Chance, Klient:innen spüren zu lassen, dass sie bereits etwas bewirken – jetzt, nicht erst morgen mit Zertifikat.
Und gleichzeitig sind Coaches selbst ständig Verursacher solcher Momente – oft ohne es zu merken. Vielleicht hat ein Satz von dir jemandem geholfen, sich für einen Job zu bewerben. Vielleicht hast du einen Glaubenssatz zum Bröckeln gebracht, ohne es zu merken. Wenn dir das noch niemand gesagt hat: Es ist trotzdem passiert.
Fazit: Kleine Geste, grosse Wirkung
Lollipop-Momente sind nicht planbar, aber sie sind möglich – jeden Tag, in jedem Gespräch. Als Coach kannst du bewusst Räume schaffen, in denen solche Augenblicke entstehen. Und du kannst Menschen ermutigen, die Lollipops, die sie selbst bekommen haben, weiterzugeben.
Denn genau darin liegt echte Führung: Nicht im Titel, sondern in der Wirkung. Nicht im Lebenslauf, sondern im Moment.